Zigarren richtig anschneiden - Das sollten Sie beachten

Zigarren richtig anschneiden - Das sollten Sie beachten
14. Januar 2014
Zigarren richtig anschneiden

Bevor ich eine Zigarre richtig genießen kann, gilt es diese zunächst rauchfertig zu machen. Nachdem ich die Zigarre unserem Humidor entnommen habe, prüfe ich ihre Seidigkeit des Deckblattes und den Feuchtigkeitszustand. Sollte die Zigarre zu trocken sein, ist dies ein Zeichen dafür, dass das gute Stück falsch gelagert wurde. Ich würde in diesem Fall auf den Rauchgenuss verzichten und die Zigarre zurück in den Humidor legen und diesen kontrollieren. Eventuell hat er einen Schluck destilliertes Wasser nötig.

Nachdem ich mich vom guten Zustand der Zigarre überzeugt habe, gilt es die Zigarre richtig zu öffnen. Hierzu wird der Zigarrenkopf abgeschnitten. Das Ende, an welchem ich die Zigarre anzünde, nennt man im übrigen Brandende. Der Papierstreifen, welcher um die Zigarre gewickelt ist, wird als Banderole bezeichnet. Die Banderole sollte nicht von der kalten Zigarre entfernt werden! Hierbei könnte das Deckblatt beschädigt werden.

 Zur Veranschaulichung haben wir Ihnen ein Tutorial bereitgestellt, in dem Peter Stephani zeigt, wie Sie Zigarren auf unterschiedliche Arten anschneiden:


Wie gelingt der richtige Anschnitt?


Eine Zigarre kann auf drei adäquate Weisen geöffnet werden. Man kann die braune Schönheit entweder mit einem Bohrer anbohren - auch Punch Cut genannt. Oder man kann die Zigarre mit einem Zigarrenabschneider „round cutten“ - das Anschneiden einer Zigarre kann selbstverständlich auch eine simple Schere übernehmen. Eine weitere Möglichkeit, welche immer wieder genannt wird, ist der Kerbschnitt, von welchem wir unseren Kunden jedoch abraten. Demnach ist die beste Methode eine Zigarre zu öffnen, entweder das Bohren mit einem Zigarrenbohrer oder das Cutten mit einem Rundcutter. Beide Methoden haben Ihre Vor- und Nachteile, auf welche im Folgenden genauer eingegangen wird.

 

Das stilvolle Öffnen mit dem Zigarrenbohrer 

Der große Vorteil beim Bohren ist eine schöne Öffnung im Zigarrenkopf. Mit einem guten Bohrer kann man das Deckblatt einer Zigarre wunderbar öffnen und man stanzt auch noch ein wenig Tabak aus der darunter liegenden Schicht heraus. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist der „bröselfreie“ Rauchgenuss. In der Regel kann man seine Zigarre genießen, ohne dass Tabakbrösel auf der Zunge den Genuss trüben. Mich persönlich stört ein Tabakbrösel auf der Zunge nicht. Diese Art eine Zigarre zu öffnen hat jedoch auch einen Nachteil. Nicht alle Formate eignen sich für diese Art der Zigarrenöffnung. Spitze Zigarrenformate wie Perfecto, Torpedo und Belicoso können nicht mit einem Bohrer geöffnet werden. Auch sehr kleine Formate wie Perla oder Senorita lassen sich nur bedingt von einem Round Cutter öffnen. Optimale Formate für den Zigarrenbohrer sind Zigarren im Durchmesserbereich von Corona bis Robusto. Zigarren mit sehr großem Durchmesser sollten demzufolge auch lieber nicht gebohrt werden. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass das Verhältnis vom Durchmesser der Zigarre und dem Durchmesser des Bohrers einfach nicht zueinander passt. Zigarrenraucher, welche etwas hektischer oder etwas schneller rauchen, laufen hier Gefahr, dass die Zigarre im letzten Drittel des Rauchgenusses bitter oder scharf schmeckt, da sich  Aromastoffe im Ende der Zigarre sammeln.

 

Anschneiden mit Zigarrenschere oder Cutter 

Die meisten Zigarrenraucher schneiden Ihre Zigarren mittels Zigarrenschere oder Cutter (Zigarrenschneider). Am besten eignen sich zweischneidige Cutter, da hier die Zigarre gleichmäßig von beiden Seiten mit einer Klinge durchschnitten wird. Bei sehr großen Formaten empfehlen wir unseren Kunden Cutter mit einer flexiblen und einer feststehenden Klinge, welche eine einfache Handhabung garantieren. Großer Vorteil dieser Art die Zigarre zu öffnen, ist ganz klar die große Öffnung der Zigarre und der volle Genuss des Zigarrenrauchs mit seinen Aromen. Kleiner Nachteil sind hin und wieder einzelne lästige Tabakbrösel auf der Zunge. Diese kann man aber einfach im Aschenbecher ablegen.

Beim Cutten der Zigarre gilt es jedoch verschiedenes zu beachten, soll der Anschnitt der Zigarre richtig gelingen. Zunächst wird der Kopf der Zigarre abgeschnitten und die sogenannte Capa entfernt. Die Capa ist das letzte Stückchen Deckblatt, welches angebracht wird, um die Zigarre zu schließen. Hier gilt es zu beachten, dass wir bei spitzen Zigarrenformaten nicht zu viel abschneiden, da wir sonst Gefahr laufen, dass sich das Deckblatt von der Zigarre wickelt und den Rauchgenuss durch eine erhebliche Bastelei während des Rauchens beeinträchtigt. Bei normalen Kopfformen wie z.B. bei Corona oder Robusto sollten Sie darauf achten auch die Rundung nicht ganz zu entfernen und einen Teil dieser an der Öffnung zu erhalten. Bitte betrachten Sie in diesem Fall das abgeschnittene Ende der Zigarre und überprüfen Sie, ob die Zigarre ganz geöffnet wurde und die Rauchkanäle sichtbar sind. Sollte dies noch nicht der Fall sein, schneiden Sie die Zigarre nochmals vorsichtig nach. Auch hier muss beachtet werden, dass  nicht zu viel von der Zigarre abgeschnitten wird. Des Weiteren soll sich auch hierbei das  Deckblatt nicht von der Zigarre wickeln.

Grundvoraussetzung bei beiden Arten die Zigarren zu öffnen, ist die Schärfe des Schneidwerkzeuges. Ein Stumpfer Cutter, ein unscharfer Zigarrenbohrer oder einen schartige Klinge der Zigarrenchere würde das Deckblatt nicht schneiden, sondern reißen. Hierbei besteht immer die Gefahr, dass das Deckblatt so geschädigt wird, dass die Zigarre nicht mehr rauchbar ist und lediglich als traurige Dekoration des Aschenbechers dienen kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man am Zigarrencutter nicht sparen sollte. Eine verschnittene Davidoff oder Cohiba, deren Deckblatt sich löst, ist sehr ärgerlich und mindert den Genuss. Im schlimmsten Fall kann man diese Zigarre überhaupt nicht mehr genießen und hat zudem Geld verschwendet. Wir empfehlen Ihnen den geübten Umgang mit einem Cutter, damit Sie Ihre Zigarre im Anschluss entspannt anzünden, sich zurücklehnen und genießen können.